Freitag, 2. Januar 2009

STURMWELTEN (Buchkritik)

In aller Kürze:

Getestet: Der Roman "Sturmwelten"
Autor: Christoph Hardebusch (Autor von "Die Trolle")
Genre: Fantasy & Seefahrt
Seitenzahl: 720
Sonstiges: Teil 1 einer Trilogie
Meinung: Interessante Verknüpfung von Seefahrt und Magie. Nach einer recht ausführlichen Charakter- und Umgebungseinführung entwickelt sich sehr viel Spannung. Gute Charaktere, amüsante Dialoge, mitreißende Handlung!




Im Detail:
Der Roman erzählt von 5 Hauptcharakteren. Zwar spielen alle Geschichten in einer Fantasiewelt, jedoch erinnert vieles an die Zeit der großen Entdeckungsfahrten um das 15. Jahrhundert. So gibt es eine alte und eine eroberte Welt, Piraten, Marine und Ausläufe von Sklavenhandel.
Insgesamt hat mich der Stil der Geschichte etwas an Fluch der Karibik erinnert. Wie auch dort, werden hier Seefahrt und Fantasy geheimnisvoll verwoben.

Die fünf Charaktere sind:

Jaquento, ein junger Mann, der ungewollt in die Reihe von Piraten eintritt und bald von einer eigentümlich intelligenten und fürchterlich niedlichen Echse verfolgt wird.

Roxane, eine frisch gebackene Offizierin, die auf ihrer ersten Fahrt mit einem exzentrischen Kapitän konfrontiert wird.

Franigo, ein selbstverliebter Poet, dessen einziges Ziel Anerkennung und Reichtum sind.

Majagua, Sohn eines Häuptlings, der von Sklavenhändlern auf eine von der Außenwelt abgeschottete Sklaveninsel verschleppt wurde.

Sinao, ein Sklavenmädchen mit besonderen Begabungen, das seit langer Zeit auf derselben Insel gehalten wird.

Da der 700-Seiten-Roman Auftakt einer Trilogie ist, hat sich der Autor viel Zeit gelassen, den Personen einen klaren Charakter zu verleihen. Das zieht den Beginn des Romans zwar in die Länge, zahlt sich dann aber aus, da die Figuren sehr plastisch und autentisch sind.
Langweilig wird es von Anfang an nie! Da die fünf Handlungsstränge aber zunächst völlig voneinander getrennt sind, ist es zu Beginn etwas verwirrend, immer wieder zwischen den einzelnen Geschichten hin und her geworfen zu werden. Dies schafft aber gleichzeitig auch Spannung, da man wissen will, wie es mit ihnen allen weiter geht.

Als sich zum ersten Mal zwei der fünf Charaktere begegnen, wird es nochmal um einiges interessanter. Allmählich wird auch enthüllt, um was es in dem Roman eigentlich geht: Ein mysteriöses schwarzes Schiff, dessen Ladung etwas ganz Besonderes sein muss, ist das Ziel mehrer Fraktionen.

Richtig spannend werden dann die letzten 250 Seiten, wo im Showdown einige Personen ihr wahres Gesicht zeigen, viel Blut fließt, aber auch viel Hoffnung aufkeimt.

Umrahmt ist die Geschicht von Prolog und Epilog, die von einem mysteriösen alten Mann, unklaren Visionen und natürlich dem schwarzen Schiff erzählen.

Das Buch hat mir nach den anfänglichen Schwierigkeiten enorm gut gefallen und ich kann es kaum abwarten, im April endlich den zweiten Band "Sturmwelten - Unter Schwarzen Segeln" in Händen halten zu können!
Es gab unzählige Stellen, an denen ich über die pfiffigen Dialoge oder einfach die Eigenarten der Charaktere schmunzeln musste. Gleichzeitg stockte mir aber auch öfter mal der Atem!

Weitere Infos auf der Seite des Autors:
http://www.hardebusch.net/